Dipl.-Ing. Herbert Trauernicht, Gebäudemesstechnik
 

 Lüftungsanalyse mit der Excelmappe zum Lüftungslogger 


Stand 16.06.2010

Seit Version Premium 2.02: Testlauf
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Nachdem die Excelmappe zum Lüftungslogger (Link) bezüglich der Darstellung der Verläufe kaum mehr Wünsche offen lässt, war es an der Zeit, dem Thema "Erkennung von Lüftungsereignissen" wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.


Bild 1 Darstellung mit Daten von 3 Loggerstiften

Die grüne Marke im Bild bei 7:00h kennzeichnet eine erkannte Lüftung.

Das Ergebnis der Weiterentwicklung wird hier vorgestellt:

Ab der neusten Premium-Version 2.0 der Excelmappe sind die Einstellparameter der Lüftungserkennung auf einem separaten Blatt "Analyse" zusammengefasst. Das sieht so aus:


Bild 2 Das Blatt "Analyse" der Excelmappe

Bei 26 gibt man vor, ob alternativ
 - die Temperatur und die relative Feuchte ("T1 + F1")
  oder
 - die daraus berechnete absolute Feuchte ("abs. F1")
als Basis für die Lüftungsanalyse herangezogen werden.

Rechts daneben wird mit Zahlenwerten festgelegt, welche Sprunghöhe als Lüftung gedeutet werden soll. Die jeweils wirksamen Eingabefelder sind weißhinterlegt. Rechts oben ist das Ergebnis wiedergegeben.
Änderungen der Einstellungen sind erst wirksam, wenn anschließend auf dem Blatt "Daten" die Lüftungsanalyse neu gestartet wird.
Alternativ kann die im Bild sichtbare Schaltfläche "Teste Einstellung" (48) betätigt werden, die weiter unten beschrieben ist.

Bei 27 wählen Sie, ob bei der Analyse ein Sprung der Feuchtekurve nach unten (negativ) oder nach oben (positiv) als Indiz für einen Lüftungsvorgang gedeutet wird. Ein Sprung der Feuchtekurve nach unten (negativ) entsteht z.B. im Winter bei einem Wohnhaus, wenn die Temperatur innen höher ist als außen. Ein Sprung der Feuchtekurve nach oben (positiv) entsteht z.B. in einem Kühlhaus, wo die Temperatur tiefer ist als außen, wenn eine Tür geöffnet wird. Da der häufigere Fall der erste ist, ist standardmäßig "negativ" eingestellt. Die Detektion von positiven Sprüngen der Feuchtekurve ist nur für die Basis "absolute Feuchte" realisiert. Bei der Umschaltung auf "positiv" wird deshalb auch die Basis für die Lüftungsanalyse automatisch mit umgeschaltet.

In der unteren Hälfte (dunkelgrau hinterlegt) wird eine ganz neue Möglichkeit eröffnet, die Analyse zu testen und bei Bedarf Einfluss zu nehmen. Um diese Möglichkeit einzusetzen zu können, muss der Anwender das Konzept der Lüftungsanalyse verstanden haben. Es ist in folgender Powerpoint-Präsentation erklärt:

Bild 3: Powerpoint-Präsentation zur Lüftungsanalyse.

Diese sollte unbedingt vor dem Weiterlesen  sorgfältig betrachtet werden. Nach der Betrachtung wird man wieder hierher geführt.

In einer Zellenzeile (47 in Bild 2) wird ein Betrachtungsraster festgelegt, mit dem die Messpunkte analysiert werden. Das kann im gesamten Bereich variiert werden. Hier einige Bespiele:

= bisher verwendete starre Standardeinstellung

Bild 4: Beispiele von verschiedenen Einstellungen des Betrachtungsrasters.

Es werden, wie in der Powerpointpräsentation beschrieben, jeweils Bereiche a,b und c definiert. Jede Zelle hat einen Ein-/Aus-Schalter, mit dem die Bereiche erweitert bzw. abgebaut werden können.

Hinter der Schaltfläche "Teste Einstellung" (48 in Bild 2) verbirgt sich ein mächtiges Instrument, eine gewählte Einstellung zu testen.

Bei Aufruf dieser Funktion wird nach einer erneuten Analyse in den Diagrammen ausschließlich der Verlauf zur Anzeige gebracht, der bei der Lüftungsanalyse verwendet wird. Im Bild unten ist es die absolute Feuchte 1. Es wird automatisch zu dem Diagramm gewechselt, dessen Blattname im Datenfeld "Gehe zu Diagramm Tag Nr.:" (siehe 49 in Bild 2) angezeigt wird. Dieses Datenfeld wird mit dem Namen des Blattes gefüllt, von dem aus vorher mit der Tastenbedienung "Strg + a" zum Blatt "Analyse" gewechselt wurde. Damit wird die Gestaltung der Erkennungsparameter an Hand eines Beispieltages unterstützt. Nach einem Test wechselt man am besten mit "Strg + a" wieder zum Blatt Analyse zurück, um ggf. weitere Änderungen vorzunehmen.


Bild 5: Beispiel einer Darstellung nach "Teste Einstellung"

In der Darstellung wurde um 7:00h eine Lüftung gestartet.

Mit einigen sehr nützlichen Eigenschaften der Darstellung wird die Arbeit des Benutzers unterstützt:

  • Die genauen Messpunkte im Diagramm sind durch Markierungen kenntlich gemacht, die bei einem 5 Minuten-Raster der Aufzeichnung gut zu unterscheiden sind.
  • Die Lüftungsmarke 5 hat exakt die Breite des Betrachtungsrasters (6 in Bild 5), so dass die Messpunkte den Bereichen a,b und c zugeordnet werden können.
  • Die mit gleicher Farbe wie die Farbe des Verlaufs eingezeichneten Linien 7 und 8 haben einen Abstand, der der eingegebenen Schwellenhöhe entspricht (im Beispiel 0,6 g/kg).

Folgende Überlegungen für die Wahl des Betrachtungsrasters sind z.B. für den angezeigten Verlauf sinnvoll:

  • Für den Bereich a kann ohne weiteres eine Breite von 6 oder mehr Punkten gewählt werden (flacher Bereich 1 des Verlaufs in Bild 5 vor der Lüftung).
  • Wenn der Bereich b eine Breite von 7 Punkten hat (Länge der Flanke 2 in Bild 5), kann mit einem Schwellenwert von etwa 1,5 g/kg die Lüftung noch sicher erkannt werden.
  • Für den Bereich c wählt man am besten nur 2 Punkte, damit der kurze Tiefstpunkt erkennbar bleibt.

Das im nächsten Bild gezeigte Testergebnis zeigt, dass diese Einstellung zum Ziel führt.

Bild 6: Gewähltes Betrachtungsraster

Bild 7: Gewählte Schwelle

Bild 8: Ein Klick auf "Teste Einstellung" führt zu folgender...

Bild 9: ... Darstellung des Ergebnisses

Mit diesen Möglichkeiten kann man die Erkennungkriterien sehr genau einstellen. Echte Lüftungsvorgänge können so besser von anderen Messwertschwankungen, die z.B. vom Öffnen einer Tür zu einem Nachbarraum herrühren können, unterschieden werden.

Auch wenn die Einstellung an Hand eines Beispieltages gewonnen wird, darf man nicht aus dem Auge verlieren, dass die gefundene Einstellung für den gesamten Messwertevorrat einheitlich angewandt wird. Die Verantwortung, die Messadten richtig zu deuten, liegt beim Gutachter, dem Anwender der Excelmappe. Deshalb ist es wichtig, ihn mit nützlichen Hilfsmitteln zu unterstützen.

Neu ab Premium-Version 2.02: Testlauf für Lüftungsanalyse

Eine weitere sehr nützliche Einrichtung ist der Testlauf. Dieser kann genutzt werden für den Fall, dass die absolute Feuchte als Basis für die Lüftungsanalyse ausgewählt ist. Mit einem Klick auf die Schaltfläche "Testlauf" werden 23 Testläufe mit unterschiedlichen Schwellwerten durchlaufen. Die Ergebnisse werden in einer Tabelle und einer Grafik dargestellt. Aus dem Ergebnis ist ersichtlich, wie viele Lüftungen bei den unterschiedlichen Schwellwerteinstellungen erkannt werden. Daraus kann ggf. eine optimale Einstellung gefunden werden.  

Den Zeilen der Tabelle sind Schaltflächen zugeordnet. Durch Klicken auf eine Schaltfläche wird der betreffende Schwellenwert als Vorgabe eingesetzt. Danach wird eine Analyse mit diesem Wert durchgeführt und schließlich wird das vorselektierte Tagesdiagramm (wie oben erklärt) zur Anzeige gebracht.


Anzeige zum "Testlauf".

Eine Aufstellung aller Möglichkeiten der Excelmappe finden Sie in dem Dokument Eigenschaften der Excelmappe in Stichworten.

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